11-12-2025, 05:51 PM
Drei miteinander verwobene Geschichten von Kindern, die sich nach der Wiedervereinigung mit ihren entfremdeten Vätern sehnen. Ein indianischer Junge aus einer mexikanischen Grenzstadt, sein Altersgenosse von Liberty Island und ein Mädchen aus einem marokkanischen Dorf. Jeder von ihnen hat einen lebenden und gesunden Vater, der ihn aus verschiedenen Gründen zurückgelassen hat. So verbringt sein Kind seine Tage in einsamer Trennung, besessen von dem Wunsch, seinen Vater um jeden Preis zurückzugewinnen.
Gustovo Loza hat eine Sammlung abgeschlossener Werke zusammengestellt, von denen jedes eine eigene, in sich abgeschlossene Handlung besitzt. Sie teilen einen gemeinsamen Kern, entwickeln sich aber in unterschiedliche Richtungen, während sie von einer Geschichte zur nächsten übergehen.
Was sie alle verbindet, ist, dass die Väter der Kinder schließlich jenseits der Grenze landeten: Der Mexikaner ging irgendwo in Amerika arbeiten, der Kubaner floh und ließ seine Familie in Florida zurück, und der Marokkaner ließ sich an der fruchtbaren spanischen Küste nieder.
Kinder, egal wo sie sind, fühlen sich zu ihren Vätern hingezogen und stürzen sich mutig und tollkühn in gefährliche Abenteuer. Sie riskieren ihr Leben und das ihrer Freunde, um das andere Ufer zu erreichen, unfähig, die Wartezeit auf ihre Rückkehr zu ertragen.
Jede dieser Geschichten wird Sie mit ihrer Offenheit und der Einfachheit ihrer aufrichtigen Gefühle begeistern. Die kindliche Spontaneität, Lebendigkeit und natürlichen Reaktionen sind unwiderstehlich, selbst wenn die Handlungen selbst nicht besonders innovativ sind. Dennoch besitzen sie ein wesentliches Element objektiver Authentizität, das die Aufmerksamkeit auf die geheimnisvollen Wege ihrer Figuren lenkt.
Der Regisseur, der seinen Film aus mehreren Ebenen geschaffen hat, spart nicht an Details und vereinfacht nichts. Er fängt die Qualitäten von Ort und Zeit in jedem Detail und jeder Nuance ein: den pulsierenden Geist der mexikanischen Provinz, die unbeschreibliche Atmosphäre Havannas mit seinen alten Straßen, heruntergekommenen Häusern, geflickten Autos und den Wellen, die an die berühmte Uferpromenade Malecón plätschern, oder die blendend hellen, sonnenvergoldeten Lehmwände eines marokkanischen Dorfes.
Die Darbietungen der jungen Schauspieler vermitteln ein Gefühl für nationales Temperament, Charakter und Auftreten, geprägt nicht nur von ihren Persönlichkeiten, sondern auch als Spiegelbild der Lebensweise verschiedener Völker. Selbstverständlich gelingt dies nicht nur ihnen allein – der ethnografische Essay wird durch alle Beteiligten in ihren verschiedenen Rollen ergänzt.
Den berührendsten Eindruck hinterlässt der Mexikaner Adrián Alonso, dessen Psyche die Dreharbeiten zu dem schockierend offenen Film „Voces Inocentes“ scheinbar unbeschadet überstanden hat. Der etwas ältere Jorge Milo ist von der Freiheit Kubas durchdrungen. Und Nuria Badihs zitternder Blick offenbart eine Weisheit und Beharrlichkeit, die, ehrlich gesagt, alles andere als kindisch ist.
Kenner werden Carmen Mauras Brillanz bemerken, so bescheiden ihre Rolle auch sein mag. Denn sie ist der Glanz eines Stars, der, selbst in einem Augenblick, für immer weiterlebt. Das stimmt, aber glauben Sie mir, die anderen sind nicht schlechter, denn der Regisseur hat für jede Figur einen gelungenen Moment gefunden.
Der Film ist durchweg gelungen; er ist nicht nur interessant, sondern auch wunderschön. Besonders eindrucksvoll ist die kubanische Kurzgeschichte, die im Stil eines Reiseführers fotografiert wurde. Die mexikanische Szenerie besticht durch ihre natürliche Tiefe, während die marokkanische Szenerie die Metamorphose des Sonnenlichts einfängt.
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Three intertwined stories about children yearning to reconnect with their estranged fathers. A Native American boy from a Mexican border town, his peer from Liberty Island, and a girl from a Moroccan village. Each has a living and healthy father who, for various reasons, left his child to while away his days in lonely separation, obsessed with the desire, at any cost, to recapture his father.
Gustavo Loza has compiled an almanac of complete works, each with its own specific and complete plot, sharing a common core but branching off in different directions as they transition from one story to the next.
What unites them is that all the children's fathers ended up on the other side of the border: the Mexican went to work somewhere in America, the Cuban fled, abandoning his family, to Florida, and the Moroccan settled down on the fertile Spanish coast.
Children, no matter where they are, are drawn to their fathers, bravely and recklessly embarking on dangerous adventures, risking themselves and their friends to reach the other side, unable to bear the wait for their eventual return.
Each of these stories will amaze you with its openness and the simplicity of its sincere feelings. The childlike spontaneity, liveliness, and natural reactions are irresistible, even if the plots of the stories themselves are not particularly innovative. Nevertheless, they possess a vital element of objective authenticity that draws attention to the mysterious paths their characters take.
The director, having crafted his film from several layers, doesn't skimp or simplify, capturing the qualities of place and time in every detail and nuance: the vibrant spirit of the vibrant Mexican province, the indescribable atmosphere of Havana with its ancient streets, shabby houses, patched-up cars, and waves lapping the famous Malecon promenade, or the blindingly bright, sun-gilded clay walls of a Moroccan village.
The young actors' performances convey a sense of national temperament, character, and demeanor, dictated not only by their personalities but also reflecting the ways of life of different peoples in a general way. Of course, not only do they do this alone—the ethnographic essay is complemented by all those involved in various roles.
The most touching impression comes from Mexican Adrián Alonso, whose psyche seemingly survived filming the shockingly frank "Voces Inocentes" unscathed. The slightly older Jorge Milo is imbued with the freedom of Cuban liberty. And Nuria Badih's trembling gaze reveals a wisdom and tenacity that, frankly, is not childish.
Connoisseurs will notice Carmen Maura's brilliance, no matter how modest her brief role. Because it is the radiance of a star who, even in a moment, lives forever. This is true, but believe me, the others are no worse, as the director found a winning moment for each character.
The film doesn't falter; it's not only interesting but also beautiful. The Cuban short story, shot in the photographic style of a tourist atlas, is particularly striking. The Mexican spread exudes natural depth, while the Moroccan spread conveys the metamorphosis of sunlight.

